Lerne „Nein“ zu sagen: Mehr Sinnhaftigkeit im Job mit „hell yes or solid no“

Du gehst gerne zur Arbeit, wenn du eine Aufgabe hast, die dich begeistert und wenn dir dein Job Freude macht? Du gibst Vollgas, wenn du einer Arbeit nachgehst, die sich sinnvoll anfühlt?

Ganz egal ob du diese Frage mit „oh yes“ oder „eigentlich schon, aber…“ beantwortest, dieser Beitrag ist für dich.

Denn viel zu oft beobachte ich genau bei diesen Menschen, die eine hohe Motivation und Leidenschaft für ihren Job mitbringen, dass es ihnen schwer fällt „Nein“ zu sagen und dass sie dadurch irgendwann keinen Sinn mehr in ihrer Tätigkeit sehen.

Ich habe mich gefragt, warum das so ist und was man tun kann, um zu lernen „Nein“ zu sagen.

„Hell yes or solid no“ als Wegweiser für Authentizität und Sinnhaftigkeit

Sicher bist du schon einmal über den Satz „If it’s not a hell yes, it’s a solid no“ gestolpert. Spätestens auf der Startseite meiner Website. Der Satz klingt erstmal wie ein Kalenderspruch, doch für mich ist er viel mehr als das.

Denn dieser Satz ist ein Kompass für mehr Zufriedenheit und Erfüllung im Leben und im Beruf. Im Kern geht es darum „Nein“ zu sagen, wenn sich etwas nicht richtig gut anfühlt. Es geht darum nicht permanent Kompromisse zu machen und nur das zu tun, was wirklich Begeisterung in uns auslöst.

Doch „Hell yes or solid no” ist nicht nur ein Kompass für große und lebensprägende Entscheidungen. Es ist vor allem auch ein Wegweiser für unser Verhalten im Berufsalltag, denn richtig angewandt lernen wir so „Nein“ zu sagen zu Umständen und Verhaltensweisen, die nicht unseren Werten, Überzeugungen und Wünschen entsprechen.

Warum wir im Berufsalltag lernen sollten, „Nein“ zu sagen

Wie viele Stunden deiner Arbeitszeit tust du das, was du wirklich tun willst und für richtig und sinnvoll hältst?

Sicher kennst du das: Serientermine, die deinen Kalender überschwemmen, in denen du allerdings keine aktive Rolle hast und dich fragst, was du da eigentlich sollst. Zusatzaufgaben, die deinen Workload immer größer werden lassen, obwohl du aktuell schon sehr gut ausgelastet bist. Anfragen im Urlaub, später am Abend oder am Wochenende, ob du einmal kurz etwas nachschauen oder an einem Termin teilnehmen könntest, obwohl du eigentlich mal ein Time-Out brauchst. Meetings mit Vorgesetzten oder schwierigen Peers, in denen du zustimmend lächelst und nickst, obwohl du denkst „was für ein Mist“.

Dies sind nur ein paar Beispiele für Situationen, in denen wir Dinge tun, die wir eigentlich nicht tun wollen. Situationen, in denen wir angepasst sind und uns nicht trauen zu sein, wer wir wirklich sind oder zu tun was wir wirklich tun wollen.

Wir wissen zwar, dass diese Situationen kein „hell yes“ sind, doch wir agieren nicht mit „it’s a solid no“. Weil es uns schwer fällt „Nein“ zu sagen. Und so kreieren wir Schritt für Schritt einen Arbeitsalltag in dem wir uns nicht mehr wiederfinden. Das Ergebnis: Arbeit fühlt sich zunehmend sinnlos an.

4 Gründe, warum es Menschen schwer fällt „Nein“ zu sagen

Ich habe 4 Gründe identifiziert, warum es uns nicht leicht fällt, „Nein“ zu sagen:

1. Angst vor Ablehnung: Wir wollen gemocht werden. Gerade im beruflichen Kontext. Denn wir haben viel investiert, um erfolgreich zu sein. Wir wollen unsere Sache gut machen, Lob, Anerkennung und Wertschätzung von Vorgesetzten und Kolleg:innen. Häufig glauben wir, dass wir nur dann gemocht werden, wenn wir unkompliziert, lieb und nett sind – wenn wir nicht unangenehm auffallen. Somit vermeiden wir es „Nein“ zu sagen.

2. Autoritäre Arbeitsumfelder: Es gibt Arbeitskulturen in denen Authentizität nicht in einem hohen Maße geschätzt wird. Natürlich ist es hier schwer einfach mal aus der Reihe zu tanzen. „Nein“ zu sagen kostet hier eine große Überwindung, insbesondere dann, wenn wir auch in diesem Umfeld weiterhin akzeptiert und geschätzt werden wollen.

3. Fehlende Positionierung: Häufig wissen wir einfach gar nicht wer wir sind und was uns wirklich wichtig ist. Bei großen Lebensentscheidungen wissen wir es vielleicht, aber nicht bei unserem tagtäglichen Verhalten und den kleinen Entscheidungen, die in ihrer Summe ausmachen, wer wir wirklich sind. Wir haben keine Positionierung für uns als berufstätige Personen und für unseren Berufsalltag.

4. Angst vor Kündigung: Diese Angst haben viele Menschen, auch diejenigen, die beruflich sehr erfolgreich sind. Die Angst den Job zu verlieren, ohne darüber nachzudenken, ob man den Job denn selbst überhaupt will. Der Gedanke ist „wer nicht gefällt, fliegt raus“. Dabei vergessen wir, wie gut wir in unserem Job sind, was wir alles leisten und welche Fähigkeiten wir haben – und dass ein „Nein“ zu einem Serientermin wohl kaum der Grund für eine Kündigung sein wird.

5 Möglichkeiten, um zu lernen „Nein“ zu sagen

Wenn wir verhindern wollen, dass wir unsere Arbeit eines Tages als sinnlos empfinden und uns selbst verlieren, ist es notwendig zu lernen „Nein“ zu sagen. Ich habe 5 Möglichkeiten identifiziert, wie du lernen kannst „Nein“ zu sagen.

1. Selbstreflexion zur eigenen Positionierung: Aus meiner Sicht der wichtigste Punkt, wenn wir lernen wollen „Nein“ zu sagen. Wer willst du sein? Welche Bedürfnisse hast du? Wo ist Verhandlungsspielraum und wo nicht? Welche Werte und Überzeugungen hast du? Und was bedeutet das für deinen Berufsalltag? Je mehr du dich damit auseinandersetzt, wer du bist und was das für dich in deinem Berufsalltag bedeutet, desto mehr weißt du wann du „Nein“ sagen musst.

2. Aufbau von Selbstvertrauen: Kenne deine Fähigkeiten und deine Leistung! Je mehr du deinen Wert kennst und an dich glaubst, desto leichter wird es dir fallen zu deinen Werten, Überzeugungen und Wünschen zu stehen. Und es wird dir leichter fallen, diese zu schützen, indem du mal etwas riskierst und „Nein“ sagst.

3. Kommunikation üben: Natürlich mag niemand die Person, die ständig flapsig sagt „nö, mache ich nicht“. Und wenn du ehrlich bist: So eine Person bist du auch nicht. Würdest du dich so verhalten, wärest du nicht glücklich. Doch es gibt einen Weg respektvoll „Nein“ zu sagen. Man kann seine Grenzen setzen, ohne dabei rüberzukommen, als sei man wenig motiviert, unzuverlässig und anspruchslos. Lerne respektvoll „Nein“ zu sagen.

4. Grenzen setzen trainieren: Es fällt dir schwer Grenzen zu setzen? Fange klein an. Du musst nicht direkt in allen Situationen lernen „Nein“ zu sagen. Suche dir eine aus, in der es dir am leichtesten fallen würde. Probiere es dort aus und schau was passiert. Sobald es dir leicht fällt, nimmst du dir die nächste Situation vor. Bis du dich eines Tages wohlfühlst „Nein“ zu sagen.

5. Mutig mutig sein: Du weißt ja, ich liebe es mutig zu sein. Trau dich einfach mal auf dein „hell yes“ zu hören und schaue was passiert. Augen zu und durch. Vielleicht passiert weniger als du gerade denkst.

Fazit

Es ist wichtig, dass wir lernen „Nein“ zu sagen. Auch oder insbesondere dann, wenn wir motiviert sind im Beruf unser Bestes zu geben. „If it’s not a hell yes, it’s a soid no“ ist ein wunderbarer Kompass, der uns zeigen kann, in welchen Situationen wir uns anpassen, nicht tun, was wir wirklich tun wollen und auch nicht sind, wer wir wirklich sind. Richtig angewandt kann uns dieser Kompass helfen authentischer im Berufsalltag zu sein und so verhindern, dass wir eines Tages keinen Sinn mehr in unserem Job sehen. Um wirklich gut „Nein“ sagen zu können und uns nach dem „hell yes“ Kompass zu richten, braucht es vor allem Selbstvertrauen, Mut, gute Kommunikationsstrategien und ein Bewusstsein darüber, was uns wichtig ist und wer wir im Berufsalltag sein wollen. Fange noch heute damit an diese Zutaten in deinen Alltag zu integrieren!

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